Zahlen bitte (Teil 2)

Die Zahlenfolgen helfen mir, vor allem in herausfordernden Situationen, angemessen und rasch zu reagieren, mich zurechtzufinden, gelassen und befreit handeln.

Mein „Weniger ist mehr-Prinzip“ 

Nach dem italienischen Ingenieur, Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto, der festgestellt hat, dass 20% der Bevölkerung im Besitz von 80% des Bodens ist, wurden weitere 20/80 Prinzipien beobachtet, die belegen, dass ein verhältnismässig geringer Anteil einen grossen Anteil am Gesamtergebnis ausmacht. Zum Beispiel:

  • 20% der Kunden machen 80% des Umsatzes aus
  • 20% der Websites machen 80% des Datenvolumens aus
  • 20% eines Teams lösen 80% der Arbeit
  • 20% der Kunden reichen 80% der Beschwerden ein
  • 20% des Kleiderschranks trage ich in 80% der Zeit

Das gilt auch für unseren täglichen Zeitaufwand: Mit 20% Zeitaufwand schaffen wir meistens schon 80% des Gesamtergebnisses. Eigentlich sind wir nach kurzer, intensiver Zeit schon fast fertig.  Und dann …

  • feilen wir an Details
  • suchen wir die Perfektion
  • wollen wir es allen recht machen
  • suchen wir im Netz nach anderen Beispielen und Lösungen
  • wenden wir sehr viel Zeit auf um die restlichen 20% des Ergebnisses zu erreichen.

Nötig. Wirklich nötig? Mit dem 20/80-Prinzip bin ich gefordert mein Augenmerk auf die Aufgaben auszurichten, die ich unter den jetzigen Bedingungen in erster Linie zu bearbeiten habe, um kurzfristig viel Nutzen aus meiner Arbeit zu gewinnen. Es macht Sinn, täglich einen Überblick über die anstehenden Aufgaben zu gewinnen und bewusst einzuschätzen, welcher Aufwand sich besonders lohnt und bei welchen Arbeiten Abstriche sehr wahrscheinlich keine grosse Folgen haben werden.  Manchmal ist weniger wirklich mehr und eine “gut-genug-Lösung” ist oft besser als eine perfekte Arbeit. So habe ich mehr Zeit für mich, für andere und neue Projekte.

Mein „Ich bin authentisch und wirke-Prinzip“

Albert Mehrabian hat herausgefunden, dass die Wirkung bei Präsentationen o.ä. zu 55% auf der Körpersprache (Körperhaltung, Gestik, Augenkontakt), 38% auf der Stimmlage und nur 7 Prozent auf dem Inhalt der Kommunikation liegt. Andere Studien weisen leicht differierende Prozentwerte für den Wirkungsanteil nonverbaler Elemente aus; das Verhältnis zwischen Körpersprache, Stimmqualität und Inhalt bleibt aber in vielen Ergebnissen ähnlich. Quelle: https://www.soft-skills.com/  

Das heisst für mich: Ich bin präsent im Hier und Jetzt. Ich wirke auch ohne Worte. Ich bin echt und authentisch. Ich stehe zu dem, was ich sage. Ich strahle aus. Ich berühre. Emotionen haben viel Platz. Ich zeige, was ich denke. Ich lebe, was ich empfinde. Ich bin Vorbild, bin interessiert, neugierig und wirke durch meine Haltung,

Ich sorge auch für mich. Ich überprüfe mein Handeln, reflektiere mein Tun. Ich weiss, welche Ressourcen mich tragen, was mich glücklich macht. Ich vertraue meiner Intelligenz und kann meine Umwelt auch aus der Sicht der anderen sehen und verstehen.

Ich habe Wahlmöglichkeiten in meinem Leben und kann meine Ressourcen, meine reflektierte Geschichte zur Bewältigung der Aufgaben nutzen. 

Ich bin überzeugt, dass mein Tun sinnvoll und wichtig ist. Das wird durch meine Worte hörbar. Mein Auftreten, meine Emotionen, meine Stimme machen mich glaubwürdig überzeugend und für die anderen wird mein Tun nachvollziehbar. Meine Person wirkt.

Eine Schlussbemerkung: Person wird abgeleitet vom lateinischen „personare“, was so viel heisst wie hindurchtönen, laut erschallen, laut verkünden.

Und meine Schlussfolgerung: Was in mir ist wirkt im/nach Aussen.