Zahlen bitte (Teil 1)

Ich liebe Zahlenkombinationen. Wichtige Dinge und Grundsätze merke ich mir mit Zahlenfolgen und ich kann diese auch besser behalten.

Das geht so weit, dass ich mir spezielle Zahlenkombinationen zu Prinzipien erklärt habe. Sie helfen mir, vor allem in herausfordernden Situationen, angemessen und rasch zu reagieren, mich zurechtzufinden, gelassen und befreit handeln. Die Zahlen sind natürlich nicht in Stein gemeisselt, sie weisen auf wichtige Zusammenhänge und Erkenntnisse hin. Sie sind für mich auch Orientierungshilfen und Wegweiser.

Das sind meine liebsten Zahlenfolgen-Grundsätze:

Mein „Ich bin nicht für alles verantwortlich – Prinzip“

Ich trage 50% der Verantwortung, die anderen 50% liegen bei dir. Ich bin für meinen Teil verantwortlich, du übernimmst deinen Anteil. Auch du bist Teil der Lösung. Nicht alles liegt in meiner Verantwortung. Wir teilen unsere Aufgaben auf. Jede/jeder übernimmt ihren/seinen Anteil. Wir sind gleichberechtigt. Eigenverantwortung wahrnehmen heisst für mich, meinen Anteil der Verantwortung tragen. Das ist mein – das ist dein. Das 50/50-Prinzip hat mich in meinem Lehrberuf entlastet: „Ich kann nicht für dich lernen. Ich kann inspirieren, organisieren, begleiten, coachen, arrangieren, Feedback geben, mit dir zusammen reflektieren … Das Lernen kann ich dir nicht abnehmen, das ist dein Anteil, es liegt in deiner Verantwortung. Ich kann hegen, vielleicht pflegen … wachsen musst du selber“.

Mein „Ich kann es nicht allen recht machen-Prinzip“

20% der Menschen in meinem Umfeld finden meine Arbeit, mein Wirken toll. Whow! Diese 20% sind mir wichtig. Die bestärken mich und machen mir Mut weiterzufahren. Die ermutige und unterstütze ich auch in ihrem Handeln. Wenn dieser Teil stärker und mächtiger wird, dann kann er sich auch besser gegenüber anderen durchsetzen und einen Wandel bewirken. Diese 20% können einer neuen Idee so viel Schwung geben, dass eine Veränderung stattfindet. Ein grosser Teil der Menschen in meinem Umfeld, 60%, ist mit meinem Tun einigermassen zufrieden und glücklich. Scho rächt. Da setze ich Energie ein. Da ist auch meine Überzeugungskraft gefragt. Ich arrangiere Lernen und Begegnungen so, dass diese von den ersten 20% angesteckt werden. Die letzten 20% finden meine Arbeit überhaupt nicht gut. Das nehme ich zur Kenntnis. Die versuche ich einzuladen, fordere ich auf mitzumachen, trotzdem zuzuhören. Sie zu überzeugen? Zu gross der Aufwand. Mein Wunsch an diese Gruppe: Lasst mich mein Ding machen. Ich reagiere mit Gelassenheit und Heiterkeit.

Mein „Genügend Zeit- und Raum-Prinzip“

Das hilft mir beim Planen eines Gesprächs, eines Workshops, einer Veranstaltung oder einer Sitzung. 60% der Zeit setze ich für das Wichtige ein, für die geplanten Inhalte. 20% spare ich für Unvorhergesehenes. Für das «es kommt sicher etwas dazwischen». 20% sind für soziale Aktivitäten, das Austauschen, die Pausen, für das Dazwischen, die Kontakte und das Vernetzen vorgesehen. Das Prinzip “zwingt” mich auch rasch zum Punkt zu kommen, Wesentliches ins Zentrum zu rücken und gut zu überlegen, wie ich die Zeit einteile und was in dieser Zeit auch drin liegt. 20-60-20: Ein hilfreicher Zeitmanager, Entlaster und Planer.